Erfahrungsberichte

Hier findest du Texte von ehemaligen FWJlern am IQ in denen sie ihre Arbeit oder ihre generellen Erfahrungen beschreiben.

  • Rasmus, FWJ 17/18: "Wenn ich Fragen hatte, gab es immer jemanden, dem*der ich sie stellen konnte, und der*die mir geduldig eine Erklärung gegeben hat."

    "Moin! Ich bin Rasmus. 2017/2018 war ich FWJler bei dem Experiment zur Magnesium-Atomuhr.

    2017 habe ich mein Abitur gemacht. Mit der Frage, was ich danach machen wollte, hatte ich mich schon einige Zeit auseinandergesetzt. Ich wusste, dass ich studieren wollte, und fand sowohl Studiengänge wie Informatik und Maschinenbau als auch insbesondere Physik sehr interessant, war mir aber nicht sicher, was genau davon ich studieren wollte. Auch war ich zu der Zeit gerade erst volljährig geworden und wollte nicht direkt aus der Schule an die Universität gehen, sondern zunächst auch etwas anderes kennen lernen, neue Eindrücke gewinnen und Erfahrungen sammeln. Vor diesem Hintergrund bewarb ich mich um einen FWJ-Platz am IQ und war umso erfreuter als ich eine Zusage bekam.

    In meinem freiwilligen Jahr habe ich eine Vielzahl neuer Dinge gelernt: Womit sich verschiedene Experimente an dem Institut für Quantenoptik auseinandersetzen; Wie ein Institut aufgebaut ist; und Vieles über Elektronik oder Programmieren, Zudem erhielt ich Einblicke in den Aufbau des Experiments zur Magnesium-Atomuhr, lernte Daten messen und auswerten und konnte Vieles von diesem Wissen auch anwenden. Aber auch darüber hinaus konnte ich sehr viele neue Erfahrungen sammeln: Ob dazu, wie es ist, sich in Vollzeit mit etwas zu beschäftigen, oder wie es ist mit anderen Menschen zusammen eine größere Veranstaltung zu organisieren. Insbesondere die Möglichkeit des Juniorstudiums hat mir sehr gefallen, da ich so die Möglichkeit hatte, bereits eine Physik-Vorlesung zu hören und so einen ersten konkreten Eindruck davon zu bekommen, was mich im Physik-Studium erwarten würde.

    Im Institut im Allgemeinen und am Experiment im Besonderen herrschte eine sehr freundliche und einladende Atmosphäre. Wenn ich Fragen hatte, gab es immer jemanden, dem*der ich sie stellen konnte, und der*die mir geduldig eine Erklärung gegeben hat.

    Ergänzend zu der Zeit im Institut gab es fünf Seminarwochen zusammen mit anderen FWJler*innen. Thematisch waren die Seminarwochen eine schöne Abwechslung – es gab beispielsweise eine Woche zu sozialen Fragestellungen oder eine Woche, in der wir die Institute der anderen FWJler*innen kennenlernen konnten. Besonders gut an den Seminarwochen hat mir gefallen, die anderen FWJler*innen kennen zu lernen sowie die gemeinsamen Unternehmungen auch außerhalb des festen Rahmenprogramms der Seminarwochen, an die mich noch heute einige bleibende Freundschaften erinnern.

     

    Von dem freiwilligen Jahr hatte ich mir erhofft, dass es mir dabei hilft, mich zu entscheiden, was ich später studieren möchte. Das hat es definitiv. Ob ich nun dadurch herausgefunden habe, dass mein Interesse wirklich der Physik gilt, oder ob mein Interesse an der Physik dadurch einfach noch stärker geworden ist, vermag ich nicht zu sagen. Jedenfalls war ich mir danach sicher, dass ich Physik studieren möchte – und das mache ich auch seit dem Ende des freiwilligen Jahres mit viel Freude. Aber selbst wenn es mir nicht dabei geholfen hätte, diese Frage zu beantworten, wäre es eine sehr lohnenswerte Erfahrung gewesen. Die vielen lieben Menschen, die ich dadurch kennengelernt habe; die vielen Einblicke, die ich erhalten konnte; die Freunde die ich dadurch gewonnen habe – all das hat es zu einer sehr schönen Erfahrung gemacht, die ich sehr gerne weiter empfehle."

  • Felix, FWJ 16/17, Magnesium-Atomuhr: "Ich konnte selber dort mitarbeiten, wo man sonst erst frühestens im 6. Semester mit der Bachelorarbeit angelangt".

    "Etwa zwei Monate nach Beginn meines FWJ habe ich ein eigenes Projekt bekommen: die Planung und den Bau eines Lasers. Dafür habe ich mir verschiedene Bauformen angeguckt, bis die Wahl schließlich auf den kompakten ECDL (External Cavity Diode Laser) fiel. Während der Planung habe ich von meinen Kollegen Ideen zur Verbesserung des bestehenden Designs erhalten. In regen Diskussionen mit meinen Betreuern habe ich schließlich in mehreren Stufen das Design erstellt, welches ich dann den Handwerkern in der Feinmechanikwerkstatt vorgestellt habe. Ich habe viele Kenntnisse über Laser und Feinmechanik erlangt und kann das Programm Autodesk Inventor bedienen, was mir später auch bei anderen Aufgaben geholfen hat. Zum Laser gehört ein von mir selbst gebauter Lasertreiber, der auch zur Temperaturstabilisierung der Laserdiode dient. Beim Bau des Lasertreibers habe ich viel über Elektronik gelernt, etwa die Funktion einzelner Bauteile, den Aufbau eines Schaltplans, das Testen von Elektronik oder was eigentlich die „Masse“ in einer elektrischen Schaltung ist. Ich konnte selber dort mitarbeiten, wo man sonst erst frühestens im 6. Semester mit der Bachelorarbeit angelangt."

  • Hanna-Lina, FWJ 17/18: "Mein FWJ war das Jahr, indem ich am meisten gelernt habe."

    "Mein FWJ war das Jahr, indem ich am meisten gelernt habe. Ich habe inspirierende Menschen getroffen und erlebt, wie Menschen miteinander (und seltener auch gegeneinander) arbeiten. Dadurch dass mir ermöglicht wurde nebenbei Lehrveranstaltungen verschiedener Fakultäten zu besuchen, konnte ich meine Studienwahl (Physik) treffen."   

  • Allen, FWJ 15/16, QUANTUS: "Es war ein tolles Jahr, da neben der Arbeit auch der soziale Aspekt nicht zu kurz kam"

    "Das FWJ insgesamt war eine tolle Erfahrung. Man lernt in den Seminargruppen neue Leute kennen, die Seminare selbst laden zu interessanten Diskussionen ein und die übergreifende Betreuung durch die MHH klappte einwandfrei. Das Institut für Quantenoptik als spezielle Einsatzstelle war perfekt. Durch die Möglichkeit nebenbei ein Juniorstudium zu machen und durch die Gespräche mit den Studenten und Professoren im Institut konnte ich schon einen Einblick ins Leben eines Physikers bekommen, was mich letztendlich überzeugt hat nach dem Jahr Physik zu studieren. Ich habe sehr viel gelernt durch das FWJ, angefangen mit dem alleine-Leben-in-einer-neuen-Stadt bis hin zu technischem Know-How. Die Aufgaben im Institut waren unterschiedlich. Manche waren sehr anspruchsvoll für mich, wie z.B. verschiedenste Elektronikaufgaben und anfangs auch alles Laser-bezogene, aber die Mitarbeiter des Instituts waren immer geduldig. Sie konnten mir immer helfen und haben gut erklärt, wie Dinge funktionieren bis ich sie selber drauf hatte. Es war ein tolles Jahr, da neben der Arbeit auch der soziale Aspekt nicht zu kurz kam: man hatte das Gefühl, Teil einer großen Familie im Institut zu sein. Ich würde das FWJ am IQ empfehlen, wenn man sich noch unsicher ist, ob Physik der richtige Weg ist. Hier ist man definitiv gut aufgehoben und bekommt einen einzigartigen Blick in die Welt der Forschung."

  • Ole, FWJ 18/19, QUANTUS: "Jeder Tag bot eine neue Aufgabe und Herausforderung für mich."

    Ich habe mein FWJ 2018/19 am Institut für Quantenoptik gemacht. Mein Plan war es zwischen dem Abitur und dem Studium ein Jahr lang neue Erfahrungen im wissenschaftlichen Umfeld zu sammeln und mehr über das Physikstudium zu erfahren. Der Arbeitsplatz am IQ hat mich in meinem freiwilligen Jahr sehr erfüllt. Ich war während meiner Zeit vollwertig in den Alltag des Instituts integriert. Dies umschloss Arbeiten im Labor bis zu der Teilnahme an den wöchentlichen Institutssitzungen. Über das ganze Jahr verteilt wurde ich mit weitreichenden, vielfältigen Aufgaben vertraut, welche stets auf persönliche Interessen und Fähigkeiten
    angepasst wurden. Diese diversen Aufgabenfelder umfassten u. a. das Erstellen von technischen Designs für Platinen oder mechanische Bauteile, der Bearbeitung von Bauteilen mit Fräs-, Dreh- oder Bohrmaschine oder Arbeiten im Bereich der Elektrotechnik, vor allem den Umgang mit dem Lötkolben. Ich erinnere mich noch gut daran, als ich an meinem ersten Tag im Institut direkt am Bau eines neuen Lasers mithelfen durfte. Jeder Tag bot eine neue Aufgabe und Herausforderung für mich. Als Resultat habe ich dank des FWJs viele handwerkliche Fähigkeiten erlernen können und Einblicke in einen typischen Laborbetrieb und das
    Arbeitsumfeld eines Physikers erhalten. Ich bin davon überzeugt, dass diese Erfahrungen mir in meinem Studium helfen werden. Es war eine großartige Erfahrung, welche es vollends wert war gemacht zu haben.    

  • Lukas, FWJ 18/19, Magnesium-Atomuhr

    Ich habe mich für das Projekt Mg-Atomuhr beworben, weil ich mir generell unsicher war, in welche Richtung der Natur- oder Ingenieurswissenschaften ich ein Studium beginnen möchte. Meine Vorstellung war, durch das FWJ an der Mg-Atomuhr einen Einblick in den Forschungsalltag eines Physikers zu bekommen und die Zeit gleichzeitig sinnvoll zu nutzen, um neue Fähigkeiten zu erlernen.

    Das FWJ am Institut hat für mich mit einem Seminar des Instituts in Dänemark gestartet. Die Vorträge waren wie ein Wurf ins kalte Wasser, da man zuerst einmal kaum etwas versteht. Es hat mir aber sehr Spaß gemacht zu merken, wie man zum Ende des Seminars den Vorträgen bereits besser folgen und mit einigen Fachbegriffen umgehen konnte.

    Am Institut habe ich zuerst eine Laborführung erhalten, in der mir die Bestandteile des Experiments erklärt wurden. Ich habe Arbeiten von ehemaligen Mitarbeitern am Projekt gelesen und so mit der Zeit einen Überblick über das Experiment bekommen. Gleichzeitig habe ich ein erstes kleines Mechanik-Projekt bekommen. Ich habe mich selbst in das Programm zum Design des Werkstückes eingearbeitet, Einweisungen an den Geräten in der Werkstatt bekommen und konnte jederzeit Fragen stellen. Diese Art Neues zu lernen hat mir immer sehr gefallen und zieht sich durch alle meine Projekte. Im Folgenden stelle ich einige meine verschiedenen Tätigkeiten und Projekte vor.

    Einen großen Teil der Zeit habe ich in der Elektronik-  und Mechanikwerkstatt verbracht. Nachdem ich einen Lötkurs am LZH gemacht, konnte ich in der Elektronik-Werkstatt beginnen, Schaltungen zu löten und einen alten Lasertreiber wieder startklar zu machen.

    Dabei hat mein Betreuer mir beigebracht, einen Schaltplan zu lesen, die wichtigsten elektrischen Bauteile zu verstehen und mit Messgeräten umzugehen. Ich habe Einweisungen an der Bohr- und Fräsmaschine bekommen.

    Mein erstes größeres Projekt bestand daraus, eine Temperaturmessung an der Vakuumkammer des Experiments vorzubereiten. Ich habe die Kabel mit Sensoren bestückt, an einem Testblock charakterisiert und eine passende Messmethode gefunden und die Messdaten ausgewertet. Dazu später mehr…

    Außerdem habe ich zwischendurch viele kleinere Dinge gelötet, gebohrt und bearbeitet. Die Arbeit in der Werkstatt war immer eine gute Abwechslung zu den Tätigkeiten am Schreibtisch und die Atmosphäre war super entspannt.

    Am Schreibtisch habe ich mich innerhalb des FWJ‘s in verschiedene Programme eingearbeitet, z.B. Matlab, Autodesk Inventor, etc.

    Mit Autodesk Inventor habe ich eine Box mit optischen Komponenten designed. Besonders gefallen hat mir dabei, dass das Projekt mit der Zeit gewachsen ist, da ich erst die Einzelteile entworfen habe und diese später im Programm zusammenfügen konnte. Außerdem habe ich für das Projekt die Aufweitung eines Freistrahls aus der Gaußschen Optik berechnet und in meinen Designs berücksichtigt.

    Die Arbeit im Labor war ein sehr spannender Teil der Arbeit. Nachdem ich erstmal einige Zeit gebraucht habe, um mich dort zurechtzufinden, habe ich im Labor zusammen mit einer Kollegin versucht einen Freistrahl in einen Resonator einzukoppeln.

    Dabei versucht man, die richtige Frequenz, Strahlgeometrie und Strahlausrichtung zu erhalten, um einen möglichst großen Anteil des Lichtes im Resonator zu fangen. Mithilfe einer Messung der Zeit, ab der sich ein eingekoppelter Lichtpuls um die Hälfte verringert, haben wir die Güte des Resonators bestimmt.

    Zusätzlich zu den Projekten, die ich im Laufe des Jahres bekommen habe, gehörten auch noch andere Tätigkeiten zum Arbeitsalltag. Ich habe mit den anderen FWJlern am Institut ein Schülerpraktikum organisiert und durchgeführt und dabei fiel auch Arbeit im Büro an. E-Mail Verkehr und die Dokumentation seiner Arbeit gehören neben Kaffeepausen auch zu den regelmäßigen Tätigkeiten eines FWJlers.

    Im Nachhinein kann ich nur behaupten, dass das FWJ meinen Erwartungen komplett gerecht geworden ist. Ich habe angefangen, Physik zu studieren und habe bereits ein Bild davon, wie der Arbeitsalltag als Physiker an einem Forschungsinstitut aussehen kann. Außerdem habe ich praktische Kenntnisse in der Mechanik und Elektronik und Freude am Programmieren gefunden, was ich in letzter Zeit auch gerne in der Freizeit mache. Ich hatte viel Spaß an meinen Projekten und in der gesamten Zeit. Ich glaube, dass mir das FWJ an der Mg-Atomuhr eine gute Orientierung geben konnte, da ich sowohl über die Physik, als auch über mich viel lernen konnte.